Objekte der Begierde: die berühmtesten Designmöbel

Aktuelle Möbelmessen präsentieren die neuesten Entwicklungen im Bereich Möbel- und Dekorationsdesign. Doch, ob sie es wahrhaben wollen oder nicht, viele Designer ließen sich von den Klassikern, wie z.B. Thonet, Jacobsen und Wagenfeld, inspirieren. Klassisches Design beweist seine Wertbeständigkeit, indem es bis heute nachgebaut und weiterentwickelt wird.



Le Corbusier und Thonet
Hinter dem Pseudonym Le Corbusier verbirgt sich der Schweizer Möbeldesigner Charles Edouard Jeanneret-Gris, der 1928 den Grand Confort LC 2 schuf, der zum klassischen Le Corbusier Sessel wurde. Der Le Corbusier Sessel zeigt die Bauhausprinzipien in Reinkultur. Das Design ist kubistisch und gradlinig. Für den Rahmen verwendete Le Corbusier das Industriematerial Stahl, das er, ganz im Bauhausstil, nicht versteckte, sondern in einer Art Stahlgitter für die Polster deutlich zeigte.

Das Unternehmen Thonet, selbst schon gegen Ende des 19. Jahrhundert Vorreiter für Designermöbel, erwarb die erste Produktionslizenz für Le Corbusiers Sessel. Der Gründer war der Tischlermeister Michael Thonet und war mit dem Designklassiker Kaffeehausstuhl „Nummer 14“ erfolgreich geworden. Thonet nahm mit der Symbiose von Design, Handwerk und industrieller Fertigung wichtige Elemente der Bauhausphilosophie vorweg.

Jacobsen und Wagenfeld
Der Däne Arne Jacobsen begann seine berufliche Laufbahn als Maurer. Erst nach Jahren als Bauhandwerker begann er mit seinem Architekturstudium und fand so später zum Design. Mit einer skandinavischen Interpretation des Bauhausstils entwickelte er Designklassiker wie den „Ameise“-Stuhl und seinen Sessel „Das Ei“.

Die Wagenfeld-Leuchte Wg24 ist ebenfalls stark vom Bauhausstil beeinflusst. Sie erinnert mit ihren Rundungen noch an den Jugendstil, der immer noch nachwirkte, als die Wagenfeld-Leuchte in der ersten Hälfte der 1920er Jahre entstand. Ihr Schöpfer, Wilhelm Wagenfeld, war gelernter Silberschmied und kam 1923 als Geselle zum Bauhaus nach Weimar. Dort setzte er sich mit dem Design von Leuchten auseinander und gilt wegen seiner Affinität zu Gegenständen aus Glas als einer der ersten Glasdesigner.

Fazit
Das Bauhaus hat viele Entwürfe für Möbel und andere Einrichtungsgegenstände beeinflusst. Sie können bei fast jedem Einrichtungsgegenstand im Bauhaus-Design von einem Designklassiker sprechen. Die Werte des Bauhauses, die wesentlich aus der Kombination von Kunst und Handwerk resultieren, haben bis in die heutige Zeit Bestand. Und wenn Sie heutzutage tolle Designersessel auf der Möbelmesse in Mailand sehen, sollten Sie daran denken, dass deren Formen oft von Bauhaus-Entwürfe und gleichnamigen Designklassikern inspiriert wurde.

Foto: virtua73 – Fotolia

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