Für die Gartenvögel: Nistkästen bauen

In einem naturnahen Garten, in dem keine Chemiekeule geschwungen wird, um Schädlinge zu bekämpfen, finden Gartenvögel reichlich Futter. Was liegt also näher, als den kleinen Fliegern eine Nistmöglichkeit anzubieten. Unser Sauberkeitswahn hat nämlich dazu geführt, das die Vögel kaum noch natürliche Nistholen finden. Alte, morsche Bäume werden heute fast immer gleich entfernt. Viel Arten, die früher häufig waren, sind mangels Nistplätzen mittlerweile selten geworden. Der Haussperling ist ein bekanntes Beispiel.

Grundsätzliches zum Thema

Ein Nistkasten ist recht einfach zu bauen. Er ist aber ideal für ein Bastelprojekt mit Kindern geeignet. Denn nach dem Bauen folgt ja noch das Aufhängen an einem geeigneten Platz sowie das spannende Warten auf die ersten Bewohner. Später, wenn in dem Kasten gebrütet wird, kann man häufig und lange das Füttern der Jungvögel beobachten. Kindern werden hier ganz nebenbei und spielerisch vielfältige Naturkenntnisse vermittelt.

Ein Nistkasten ist nicht nur zum Brüten wichtig

Die selbstgebaute Nisthilfe ist übrigens nicht nur bei der Aufzucht des Vogelnachwuchses hilfreich. Auch im Winter werden die Kästen von den Vögeln gern zum Übernachten benutzt. So sind sie vor Schnee, Eis und Wind geschützt. Zaunkönige bilden im Winter sogar regelrechte Wohngemeinschaften, um sich bei der Kälte nachts gegenseitig zu wärmen.

Das Baumaterial und die Maße

Verwenden Sie zum Nistkastenbau nur unbehandeltes Holz. Gut geeignet ist Lärchen-, Robinien- oder Eichenholz. Diese Holzarten sind besonders Witterungsbeständig. Zur Not tut es aber auch Kiefern- oder Fichtenholz. Für die Verbindung sollten Sie Schrauben verwenden. Nägel sind weniger geeignet, da der Nistkasten Wind und Wetter sowie Wärme und Kälte ausgesetzt ist. Das Holz arbeitet sehr stark und die Verbindungen werden schnell instabil. Beachten Sie auch ein paar Mindestmaße. Die Grundfläche des Nistkastens sollte mindestens zwölf mal zwölf Zentimeter betragen, damit das Nest groß genug werden kann. Auch sollte das Flugloch mindestens 17 Zentimeter oberhalb des Bodens sein, damit Katzen oder Marder nicht mit einer Tatze ins Nest gelangen können. Ein Dachüberhang ist außer Wetterschutz auch ein zusätzlicher Schutz vor Raubtieren.

Ein Nistkasten für Höhlenbrüter

Dieser Kasten ist für alle Meisenarten und auch für Sperlinge geeignet. Allein der Durchmesser des Einfluglochs entscheidet über die späteren Bewohner. Die Meisen möchten 26 bis 28 Millimeter Durchmesser. Nur Blaumeise und Kleiber möchten 32 Millimeter. Sperlinge bevorzugen etwas mehr Größe: 35 Millimeter gelten als optimal. Ein bebildertes PDF vom Naturschutzbund Deutschland mit allen Maßen finden Sie hier.

Foto: thinkstock, 488761123, iStock, gorkemdemir

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