Nachträgliche Dachdämmung: Vieles lässt sich in Eigenregie erledigen

Sei es, um die Vorgaben der Energieeinsparverordnung zu erfüllen oder einfach nur, um neuen Wohnraum unterm Dach zu gewinnen: Bei der nachträglichen Dachdämmung kommt zumeist das Verfahren der Zwischensparrendämmung zum Einsatz. Versierte Heimwerker können die Dämmung selbst durchführen – und sich so die Kosten für Handwerker sparen.

Um die vom Gesetzgeber vorgegeben Dämmwerte zu erreichen, sind in der Regel Dämmstoffe der Wärmeleitgruppe 035 bis 040 nötig, die in einer Dicke von 20 bis 24 Zentimeter verbaut werden müssen. Das Problem dabei: Die Dachsparren sind in der Regel lediglich 14 bis 16 Zentimeter dick, in Altbauten kommen sie oftmals sogar nur auf 10 bis 12 Zentimeter. Das macht es erforderlich, dass die Sparren aufgedoppelt werden.

Kanthölzer anschrauben

Die bequemste Lösung ist, auf die Sparren Kanthölzer mit der nötigen Dicke zu schrauben. Die Schrauben sollten so bemessen sein, dass sie genauso tief in die Sparren geschraubt werden können, wie die Kanthölzer dick sind. Messen die Hölzer zum Beispiel 6 Zentimeter, muss man also zu 120-Millimeter-Schrauben greifen.

Unterspannfolie montieren

Über den Dachsparren und unter den Dachziegeln muss eine diffusionsoffene Unterspannfolie angebracht werden – so sie nicht schon vorhanden ist, wie das bei moderneren Häusern bereits der Fall ist. Beim Zuschneiden der Folie sollte für jede Seite ein Überstand von mindestens 10 Zentimetern berücksichtigt werden. Die Folie wird dann so zwischen Sparren und Ziegel gespannt und mit einem Tacker befestigt, dass sie ein wenig durchhängt. Wichtig ist, dass jede der Bahnen die angrenzende Bahn um Minimum 10 Zentimeter überlappt. Damit die Deckunterlage geschlossen ist, werden Stöße und Nähte mit Klebeband zu verklebt.

Dämmmaterial zuschneiden und anbringen

Das Dämmmaterial – üblicherweise Klemmfilze aus Glas- oder Steinwolle – schneiden Sie mit einem Dämmstoffmesser so zu, dass jedes Element 2 Zentimeter breiter ist als der tatsächliche Abstand zwischen den Sparren. Nun klemmen Sie die einzelnen Elemente zwischen die Sparren. Hier muss extrem sorgfältig gearbeitet werden, Lücken und Schlitze gilt es unbedingt zu vermeiden.

Dampfbremsfolie montieren

Zunächst kleben Sie ein Dichtband auf die Dachsparren. Sie verbindet sich mit der Dampfbremsfolie und sorgt so dafür, dass die Folie nicht undicht wird, falls sie beim Tackern oder bei späterem Schrauben durchbohrt wird. Nun gilt es, die einzelnen Bahnen der Dampfbremsfolie mit einem Tacker an den Sparren zu befestigen. Auch hier gilt: Die Folie darf nicht unter Spannung stehen, die verschiedenen Bahnen müssen sich immer um mindestens 10 Zentimeter überlappen. Anschließend verkleben Sie alle Nahtstellen und Foliendurchdringungen luftdicht mit Spezialklebeband, an den Wandanschlüssen befestigen Sie die Folie mit Dichtkleber.

Innenverkleidung montieren

Jetzt schrauben Sie die für die Innenverkleidung erforderlichen Querlatten auf die Dachsparren. Auf die Latten montieren Sie dann die Verkleidung wie Gipskarton- oder OSB-Platten, in die Sie die nötigen Aussparungen etwa für Steckdosen und Rohre gesägt haben. Die Platten dürfen dabei nur auf die Sparren geschraubt werden, Beschädigungen der Dampfbremsfolie gilt es unbedingt zu vermeiden. Im letzten Schritt werden die Innenverkleidungsplatten verputzt und verklebt.


Fotoquelle: Fotolia, 15182082, Alterfalter

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